Das Herz des Poeten

Hören Sie, ich habe,
die Uhren angehalten,
stille wie im Grabe,
so sollten diese alten
Räume nunmehr sein.
Doch nein,

deutlich dringt ein Pochen,
es kommt vom Bücherbord,
pocht und pocht seit Wochen
und geht nicht wieder fort.
Mir ist auch der Band
bekannt!

Sehen Sie, dort hinten,
das Buch, die goldnen Lettern
rhythmisch sich verwinden
auf längst vergilbten Blättern?
Ruhig soll es sein,
doch nein,

deutlich pochen Worte!
Das Herz des Dichters klingt!
Pochen von der Sorte,
dem neues Lied entspringt.
Hören Sie die Weise?
Leise! –

Leise…


© Ralf Schauerhammer