Der Wandervogel
Wenn an sonnenleeren Tagen
meine Flügel nicht mehr tragen,
wenn der Himmel abwärts treibt,
fast der Atem stehen bleibt,
dann besinn ich mich auf meine
ungeübten Vogelbeine.
Jeder Fuß macht einen Schritt,
einer nimmt den andern mit
und ein Hüpferlein entsteht,
wenn der gleiche zweimal geht.
Schnell zwar nicht, doch schnell genug,
ist mein wackrer Hüpfeflug.
Dunkel ist es hier und kalt
auf der Erde, ach, und bald
kann ich gar kein Ziel mehr sehen.
Will der Mut mir ganz vergehen,
ei, so flattre ich geschäftig
mir den Takt und singe kräftig.
© Ralf Schauerhammer