Dein stiller Platz


Schon lang bin ich den Weg nicht mehr gegangen,
der zwischen hohen Kiefern zu dir führt
und zu dem stillen Platz, an dem dein Herz gehangen,
wo dich die schöne Einfalt der Natur gerührt.

Mich melden Eichelhäher warnend dem Reviere,
stolz wohnen noch die Krähen wipfelhoch.
Wie damals schwirren bunte Federtiere
und in den Zweigen tanzen braune Hörnchen noch.

Still sitz’ ich wieder auf der Bank, an deiner Seite.
Seh “deine” Hörnchen, von den Nüssen angelockt.
Empfind’, wie damals, kindlich reine Freude,
wenn alle putzigfrech um dich herumgehockt.

Du hattest immer deine Taschen voller Gaben;
den Schwachen und den Freunden gabst du gern.
Auch jetzt kann meine Seele von dir haben,
wenn ich so nah dir bin und du so fern.

Vom stillen Platz, an dem dein Herz gehangen,
folg’ ich dem Kiefernweg mit ruhigem Schritt,
bin schweigend durch das Friedhofstor gegangen,
Ich schließe es, nehm’ dich in meinem mit.

Lutz Schauerhammer - 4.9.1996, Gedanken an Vater Albert Schauerhammer, Waldfriedhof Budenheim