Donnerstag, 21.11.2024
um 18:00 Uhr
ZMO - Buchstabensalon
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DER DICHTER HOFFMANN VON FALLERSLEBEN unterstützte mit seinen „Unpolitischen Liedern“ die Bewegung des Vormärz und leistete so einen wesentlichen Beitrag zur Gründung des ersten Parlaments in der Frankfurter Paulskirche 1848. Die Nationalversammlung verabschiedete und verkündete vor genau 175 Jahren (am 27. März 1849) die erste „Verfassung des Deutschen Reiches“.
Die immense Wirkung seiner Gedichte rührt daher, dass er die ironischen und kritischen Texte auf allgemein bekannte Melodien schreibt. Seine politischen Inhalte wurden somit Volksgut und erreichten schnell alle Gesellschaftsschichten.
Auf Betreiben des preußischen Kultusministeriums wurde Hoffmann von Fallersleben 1842 als "staatsgefährdend" aus dem Lehramt in Breslau entlassen. Ursache waren "politisch anstößige Grundsätze und Tendenzen", die er in den "Unpolitischen Liedern" ausgesprochen habe, sowie sein Eintreten für ein einheitliches Vaterland Deutschland.
Nach seiner pensionslosen Entlassung verbringt Hoffmann von Fallersleben sechs ruhelose Jahre an ständig wechselnden Orten, da er sowohl in Preußen als auch im Königreich Hannover polizeilich ausgewiesen wird.
Die innige Freundschaft von Hoffmann von Fallersleben zu Adam von Itzstein war der Hauptgrund für seine vielen Besuche im Rheingau. Der liberale Politiker Itzstein hatte den Hallgartener Kreis 1832 ins Leben gerufen. Viele der liberalen und republikanischen Köpfe aus diesem Kreis, darunter Robert Blum, Martin Mohr, Friedrich Hecker, Theodor Welcker, Daniel Bassermann, Heinrich von Gagern, uva., waren später Abgeordnete in der Frankfurter Paulskirche.
In Gedichten, Berichten von Zeitzeugen und Auszügen aus seiner Biographie (Mein Leben) erinnern die Mitglieder des Poesievereins Dichterpflänzchen an den Sänger der Freiheit, dessen Lebensweg exemplarisch für den historischen Kampf des Bürgertums für Recht und Freiheit ist.